BACK TO THE ROOTS – ZURÜCK ZUM APFELBAUM



Eisenbeiz: Das Menu gibt’s neu mit Kunst

von Mathias Frei für das Thurgauer Tagblatt

Mit der Galerie in der Eisenbeiz wird kommenden Samstag in Frauenfeld ein neuer Kunstort aus der Taufe gehoben. Stefan Rutishauser, Galerist und bildender Künstler, kuratiert das Eisenwerk-Restaurant. Zum Anfang hat er Domenic Lang eingeladen, welcher der Streetart entsprungen ist.

Als er zehn Jahre alt ist, kommt er zum ersten Mal mit Kunst in Berührung durch eine Gerichtszeichnerin. Mit 15 beginnt er selber zu zeichnen, zu malen und zu sprayen: Domenic Lang. Er eröffnet am Samstag auf Einladung von Stefan Rutishauser die Eisenbeiz im Eisenwerk als Galerie-Ort für zeitgenössische Kunst. Bisher schmückten aktuelle Konzertbilder und Fotografien aus der Anfangszeit des Kulturzentrums die Wände.

Künstler aus der Ostschweiz

Drei bis fünf Ausstellungszyklen pro Jahr stellt sich Rutishauser vor. «Die Eisenbeiz als Ort, wo Kultur stattfindet, vorantreiben», das will er. Mit den Künstlern, welche die Wände und den Raum bespielen, will er nach Möglichkeit in der Ostschweiz bleiben. Was zu sehen ist, soll inhaltlich oder formal Bezüge schaffen zum Ausstellungsort. Und schliesslich muss Galerist Rutishauser mit seiner langjährigen Erfahrung auch einfach Spass daran finden. Bei Domenic Lang bedeutet das: leichte Irritationen, aber zumeist erst auf den zweiten Blick. Und das macht bei «Back To The Roots. Zurück zum Apfelbaum» Spass. Die Exponate aus Acryl, Öl und Legosteinen beschäftigen sich nach Aussage des Künstlers mit den eigenen Wurzeln. Er inszeniert sie mit Pinsel und Spraydose. Collagiert sie aus starker Symbolik, subversiven Momenten und formalen Elementen der Graffiti-Kunst. Lang hat sich eine nicht auf Farbe basierende Mischtechnik zu eigen gemacht, bei welcher der filigrane Einsatz der Spraydose Mittel zum Zweck ist.

Illegal sprayen mit Krawatte

Und dann ist da noch die Subversion. Streetart als eine Art der Inbesitznahme von öffentlichem Raum ist durchaus ein politisches Statement. Das Subversive drückt sich bei Lang folgendermassen aus: Das Fell eines Zebras ist ein Fingerprint, oder ein Anzugträger sprayt, oder Super Mario rennt durch ein Land, über dem das SVP-Sünneli scheint, oder der Satz «I Want To Believe» unter einer idyllischen Einöde mit Apfelbaum.


Thurgauer Zeitung

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Impressionen von der Vernissage:

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